Eine umfangreiche Sammlung von Artikeln, Situationsberichten, Aufrufen und Forderungen linker Gewerkschaftsinitiativen zum Thema Covid-19-Pandemie und Gesundheitswesen findet sich auf der Plattform labournet. Lesenswert und ein guter Startpunkt zur weiteren Vernetzung!
Online-Veranstaltungen 2020
Das Bündnis Krankenhaus statt Fabrik bietet ab September 2020 eine vierteilige Online-Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Die Krankenhäuser verstehen, um sie zu verändern!“ an.
Mittwoch, 02.09.2020, 18:00-19:15
Was hat uns bloß so ruiniert? Grundlegende Entwicklungen und Mythen der Krankenhauspolitik in Deutschland
Mittwoch, 16.09.2020, 18:00-19:15
Der große Ausverkauf: Politik und Ideologie der Krankenhausprivatisierung
Mittwoch, 07.10.2020, 18:00-19:15
Personal als Kostenfaktor: Wie haben DRGs die Arbeitsbedingungen und das professionelle Ethos in Krankenhäusern verändert?
Mittwoch, 21.10.2020, 18:00-19:15
Wind of Change? Pflege ohne Fallpauschalen und die Coronakrise
Anmeldung (erforderlich!) und weitere Infos unter https://www.krankenhaus-statt-fabrik.de/53192
Pflege und Corona – Applaus ist nicht genug
Das Bündnis Krankenhaus statt Fabrik hat ein Flugblatt mit dem Titel „Applaus ist nicht genug“ veröffentlicht. Thematisiert wird darin vor allem die fehlende Schutzausrüstung für Patient*innen und Beschäftigte in den Krankenhäusern. Hier könnt ihr das Flugblatt ansehen und runterladen (zum Weitervertreiben!!!) :
Gesundheitskonferenz vom 05.10.2019
Am 5. Oktober 2019 veranstaltete das Bündnis Krankenhaus statt Fabrik in Karlsruhe eine Gesundheitskonferenz. Die folgende Erklärung fasst im Nachgang die wichtigsten Ergebnisse zusammen:
Krankenhaus statt Fabrik Karlsruhe – die Anfänge
Das Bündnis Krankenhaus statt Fabrik in Karlsruhe, das sich im Dezember 2018 zusammengefunden hat, erzählt im Juni 2019 in diesem Flugblatt von seinen Anfängen:
Krankenhaus statt Fabrik
Das Bündnis Solidarisches Gesundheitswesen Karlsruhe hat sich aufgelöst und unterstützt ab sofort die Initiative Krankenhaus statt Fabrik, die bundesweit aktiv ist – inzwischen eben auch hier.
Impulse zur politischen Arbeit im Pflegebereich von RA Coulmann
Unsere erste und bislang einzige öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltung am 9. Juli 2015 war leider schlecht besucht. Trotz unserer Enttäuschung darüber hatten wir letztlich einen tollen und ermutigenden Abend, dem wir ein paar neue bewegende Impulse zu verdanken haben – der engagierte und solidarische Beitrag unserer Referentin, der auf Pflegerecht spezialisierten Rechtsanwältin Frau Ute Coulmann aus Bretten.
Die wichtigsten Gedanken davon wollen wir an dieser Stelle festhalten und verbreiten:
Impulse von Frau Coulmann bei der Veranstaltung am 9.7. 1) Gegen die politische Demagogie vorgehen, die hinter dem Schlagwort "Demographischer Wandel" steckt. Warum wird von Überalterung, und nicht von Unterjüngung gesprochen? Dahinter steckt politisches Kalkül. Mit diesem werden a) die illegale Rücklagen-Politik der Krankenkassen verdeckt. (Krankenversicherung beruht nicht auf einem Generationen-Vertrag, sondern eine Versicherung über die Gegenwart. D.h., ein Plus müsste sich entweder in Beitragssenkungen oder in verbesserten Leistungen niederschlagen!) b) das eigentliche Problem verschleiert, dass wir trotz erhöhter Produktivität kein besseres Leben erwarten dürfen, weil die Gewinne von einigen wenigen abgeschöpft werden. (Reallöhne und Renten sinken, während die Produktivität und die Einkommen der Reichsten wachsen. In einer anderen Welt könnte das geänderte Verhältnis zwischen ArbeitnehmerInnen und RentnerInnen locker durch die Produktivitätssteigerung ausgeglichen werden). 2) Frauen verlassen sich zu oft auf individuelle Lösungen (oder Exit-Strategien) oder bleiben beim Jammern stehen. Erpressbar sind wir immer. Trotzdem werden wir so lange erpresst werden, bis wir NEIN sagen - und auch dabei bleiben (Beispiel: Nicht mehr erreichbar sein und einspringen im Frei). Ein (leider!) immer noch aktuelles Buch: "Notes on Nursery" von Florence Nightingale. 3) PolitikerInnen in die Pflicht nehmen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn alle PolitikerInnen in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sein müssten? Wenn sie selbst vom Sozialamt abhängig von Hartz IV leben müssten? Würden sie dann noch dieselben Gesetze machen? Die Regel "EineR teilt, der oder die andere sucht aus" - auf die Politik angewendet, müsste heißen: PolitikerInnen müssten bereit sein vorzuleben, dass sie die Konsequenzen ihres Handelns für alle Beteiligten auch für sich selbst in Kauf nehmen. Inspiration hier: John Rawls' Theorie der Fairness. 4) Sich organisieren (Parteien, Angehörigengewerkschaft,... gründen), kreative Formen des Widerstands finden. Auch hier ein Buchtipp: Beautiful Trouble. 5) Fehler und Probleme in der Pflege dokumentieren, aus Fehlern lernen. Interessant: CIRS-Datenbanken, zb der KDA....
KRANK – die Zweite
Auch dieses Jahr waren wir auf der Kundgebung zum 1. Mai vertreten – und hatten neben einem Sonnenschirm auch eine brandneue Auflage unsere Zeitschrift KRANK dabei. Hier ist sie, die KRANK – vom 1.5.2015 !!!
Veranstaltung am 9.7.2015
Für den 9. Juli laden wir schon jetzt alle Interessierten und Betroffenen herzlich zu einer Abendveranstaltung ein. Diese wird abends in den Räumen von ver.di in der Rüppurrer Straße 1a in Karlsruhe stattfinden, und soll Angehörigen, Betroffenen und Pflegekräften einen Raum für Information und Meinungsaustausch bieten.
Genaue Uhrzeit, ReferentInnen und Vortragsthemen sind noch in Planung.
Merkt euch den Termin schonmal vor & schaut wieder hier vorbei: wir halten euch auf dem Laufenden!
ver.di-Personalcheck in der Altenpflege
ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft – Landesbezirk Baden-Württemberg gab aktuell (26. September 2014) folgende Pressemeldung zur Personalsituation in der Altenpflege heraus:
20.000 Stellen fehlen schon heute in der Altenpflege im Land
Gut 20.000 Stellen fehlen in der stationären Altenpflege in Baden-Württemberg. Das ist das hochgerechnete Ergebnis eines Personalchecks, den ver.di Baden-Württemberg in den vergangenen Wochen in Altenpflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg durchgeführt hat.
„Der Personalcheck dokumentiert das dramatische Ausmaß der derzeitigen Stellenausstattung: Jede vierte Stelle fehlt“, so Ivo Garbe, zuständig bei ver.di Baden-Württemberg.
Erhoben wurden die Zahlen bei Mitarbeitervertretungen, Betriebsräten und Personalräten in Altenpflegeheimen von Wohlfahrtsverbänden sowie kommunalen und privaten Träger der stationären Altenhilfe in Baden-Württemberg.
Die Befragung ergab, dass es hochgerechnet auf das Land aktuell 20.600 Stellen (nicht Beschäftigte) in den Altenpflegeheimen zu wenig gibt, das entspricht 23 Prozent. Im Detail fehlen 15.300 Stellen in der Pflege sowie weitere 5.300 in den Bereichen Hauswirtschaft, Küche, Haustechnik, Verwaltung und Sozialdienst. Im Schnitt fehlt in jeder Einrichtung eine Praxisanleiterin, die die Auszubildenden anleitet und so die praktische Ausbildung sicher stellt.
Als Sofortmaßnahme fordert ver.di die Landespflegesatzkommission auf, eine umgehende deutliche Erhöhung der Personalrichtwerte in einem neuen Rahmenvertrag für die stationäre Pflege in Baden-Württemberg zu vereinbaren und damit zu finanzieren, um in den Heimen mehr Personal beschäftigen zu können. In dieser Kommission vereinbaren die Verbände der Kostenträger und Einrichtungsträger unter anderem Maßstäbe und Grundsätze für eine personelle Ausstattung der Pflegeeinrichtungen.
Zudem soll der Landtag mit der Personalverordnung zum Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz konkrete Festlegungen zur Besetzung der Schichten treffen, zum Beispiel für den Nachtdienst einen Personalschlüssel von 1 zu 20.
„Die Lage ist bereits jetzt dramatisch und es braucht dringend Abhilfe“, so Irene Gölz, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen bei ver.di Baden-Württemberg:
„Die Beschäftigten in den Pflegeheimen wollen jedem Menschen die Pflege und Betreuung zukommen lassen, die er benötigt, aber sie wollen auch ein Privatleben haben und gesund bleiben. Die Anzahl der Stellen in den Einrichtungen ist die zentrale Rahmenbedingung, die verändert werden muss, um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern. Denn gute Pflege braucht gute Arbeit.“
Die Ergebnisse des Personalchecks sowie die ver.di Forderungen wurden … vor dem Interims-Landtag öffentlich an den Vorsitzenden der Enquetekommission Pflege, den CDU-Abgeordneten Helmut Walter Rüeck, und seinen Stellvertreter, den Grünen-Abgeordneten Manfred Lucha, übergeben. Ebenfalls anwesend waren die Obleute der Fraktionen in der Enquetekommission: Rainer Hinderer von der SPD, Jochen Haußmann von der FDP, Thaddäus Kunzmann von der CDU und Bärbl Mielich von den Grünen, sowie weitere Abgeordnete.
ver.di wird sich in der kommenden Woche mit ihren Forderungen an die Landespflegesatzkommission wenden.
Kontakt:
Ivo Garbe 0171 / 33 51 408
Irene Gölz 0151 / 11 80 62 84
Im Wortlaut: Personalcheck-a-Enquete